Liegewiese

Sam lief einfach noch ein Stück weiter, bekam gar nicht mit, dass ihm überhaupt niemand nachlief. Irgendwann blieb er dann an einem Baum stehen und atmete tief durch, ehe er seinen Blick durch die Gegend schweifen ließ. Sehen konnte er niemanden, auch keine Polizei. Das war doch schon einmal ein sehr gutes Zeichen. Nur wusste er, dass Madison fragen würde, was los war. Na super und sie sahen sich auch noch jeden Tag und irgendeine Erklärung musste er ihr ja liefern. Nur was? Er konnte ihr ja kaum sagen, dass er etwas mit Drogen zu tun hatte. Obwohl, dann würde sie ihn eventuell in Ruhe lassen, aber wollte er das wirklich? Eigentlich eher nicht. Er hockte sich neben den Baum, zog wieder seine Beine an und nahm die Tüte aus seiner Hosentasche. "Verdammt..." Er hasste dieses weiße Zeugs und trotzdem hatte er was damit zu tun. "Ich will das nicht mehr.", murmelte er, auch wenn es niemand hören würde.

Wenn sie dieser Typ Belästigt, wir bleiben hier in der Nähe. Sagten die beinen Polizisten und ich Nickte. "Danke." Und sie sind wirklich Sicher.. "Ja doch!" Sagte sie und lief nun davon. Sie schnappte sich noch Kurz ihre Decke und zog sich diese über ihre Schultern, da ihr ein wenig Kalt war. Sie lief quer über die Wiese und hielt ausschau nach Sam. Irgend was stimmte da nicht und Madi wollte ihm helfen. "Sam!" Rufte sie ihn nun etwas Lauter. Sie stolperte ab und zu über kleine Hügel, die sie in der Dunkelheit nicht sah. Als sie Sam einem Baum ankam, sah sie dort jemanden sitzen, Der die beine an sich gezogen hat, wie Sam vorhin. Sie atmete erleichtert aus und ging zu ihm. "Ich hab dich überall gesucht.." Sagte sie leise und ging neben ihn in die Hocke. "Du weißt, ich werde nicht Locker lassen.." Stellte sie klar. "Warum willst du nicht, das ich dir Helfe, wenn es etwas so schlimmes ist. Ich meine, du bist vor der Polizei abgehauen." Sagte sie und zeigte hinter sich.

Als er Madison rufen hörte, steckte er das kleine Tütchen sofort wieder ein. Würde sie es sehen, hätte er sich ja sofort wieder verraten und das wollte er jetzt nicht. Unglücklicherweise - und das, obwohl er sie mochte - fand sie ihn dann wirklich dort sitzen und er stellte fest, dass dies wirklich nicht das perfekte Versteck war, aber gut. Besser sie als die Polizei. Als sie neben ihm in die Hocke ging, sah er schließlich zu ihr und biss sich auf der Unterlippe herum. Sollte er es ihr einfach sagen? Nein, er konnte es nicht. "Es geht niemanden etwas an, verdammt, es geht wirklich niemanden etwas an!", stellte er klar und blickte dann wieder weg. "Es ist meine Sache und ich werde das alleine regeln.", murmelte er noch. Gut, das er das mit dem 'alleine regeln' nicht unbedingt hinbekam, aber sie sollte sich da lieber nicht einmischen. Nicht, dass ihr noch irgendwas passierte. Das würde einfach niemand verstehen...niemand!

"Okay.. Dann.. Solltest du weiterhin mit deinem Problem klar kommen, falls du es kannst. ich glaube, du wirst daran kaputt gehen. Ich denke auch, das es sehr schwer ist, jemanden etwas zu erzählen, dem man nicht Vertraut.." Sagte sie und wusste nicht so recht was sie machen sollte. Sie wollte ihn alleine lassen, aber wider rum wollte sie ihn nicht hier alleine lassen. "Schuldige." Sagte sie und schaute sich nochmal um. "Soll ich.. dich alleine lassen?" Fragte sie und seufzte. "Du solltest nicht ja sagen, denn ich werde dich nicht alleine lassen." Sagte sie und setzte sich einfach auf den Boden, es war ihr egal, ob ihre Sachen jetzt dreckig wurden.

"Es hat doch keiner eine Ahnung, wie das ist.", sagte er plötzlich. "Das ist nicht mal eben so ein Problem, dass der Nagel abgebrochen ist oder das man mal eine Arbeit verhauen hat oder sonst so eine kleine verdammte Sache. Das ist ernst.", sagte er schließlich und zog das kleine Tütchen heraus, ließ es aus seiner Hand fallen. "Wenn man in diesem Kreis steckt und man einen nicht mehr rauslässt.", stellte er klar und stand nun auf. Es war nicht gut, wieso hatte er das nun getan. Das hätte sie doch nie erfahren sollen, aber anscheinend war es ihm gerade doch etwas egal, wie sie darauf reagierte. Zumindest für diesen kurzen Moment. "Du hast doch keine Ahnung, wie das ist. Du hast mich nie bemerkt, weil ich nicht jemand bin, der bemerkt werden muss, vielleicht wäre es besser gewesen, wäre es so geblieben!"

Sam wurde sauer, oder war dies schon und Madi bekam dies auch zu Spüren. Sie hörte ihm zu und sah, wie er etwas aus seiner Tasche zog und es auf den Bode warf. Wow.. schoss es ihr die ganze zeit durch den Kopf. Madi dachte sich, das er also Drogen abhängig wäre. "Du hättest nicht hinein rutschen sollen.." Sagte sie nun leise und deprimiert. "Stimmt, die Ahnung habe ich nicht. Ich wollte sie auch nicht haben. Da bleib ich lieber das kleine Dumme Blondchen, für das man mich hält. Aber wenn du wirklich meinst, das ich dich nicht weiter beachten soll.. Na dann, werde ich das auch nicht mehr tun. Ich habe vorhin wirklich gedacht, Hey, er ist eigentlich ganz in Ordnung. Jetzt weis ich das du n Drogen Problem hast und so denkst.." Sagte sie nun enttäuscht und leise. Sie war sogar Sauer, aber das konnte sie gerade nicht so ausdrücken. "Wow" Beendete sie jetzt ihren Satz, drehte sich um und Lief einfach die Wiese entlang. "Oh mein gott" Sagte sie etwas lauter, aus Wut, das sie versucht hatte, jemanden zu Mögen, den sie nicht Kannte. Er hat ein Drogen Problem und sagt mir das nicht, das schlimmste an der sache ist, das er es besser fände, wäre es so geblieben, wie es war!! AHH Die Blonde wurde nun richtig Sauer.

"Ich hätte nicht hineinrutschen sollen? Für euch klingt das alles so einfach. Ihr bekommt ja genug Geld sonst wo hingeschoben und müsst keine Angst vor..." Doch er brach ab. Es war eher wegen seines Vaters. Sam hatte Angst vor ihm, war so selten wie möglich zu Hause, bloß damit er nicht mehr das spürte, was er sonst immer gespürt hatte. Es war nicht nur der Schmerz, es war...der Schmerz, dass es von einem Familienmitglied war. Sein Inneres war gerade total aufgewühlt und er konnte das nicht kontrollieren, obwohl er das wollte. Er lehnte sich gegen den Baum und fuhr sich über das Gesicht. "Genau, beachte doch lieber die Superjungs der Schule, die haben es ja noch nötig. Zumindest hoffe ich, dass du niemanden etwas sagst.", rief er ihr nach und schüttelte leicht den Kopf. Irgendwie war ihm gerade doch alles egal. Schließlich strich er sich über den Arm und verzog kurz das Gesicht. An dieser Stelle hatte er eine Narbe und er wollte sich eigentlich eher nicht daran erinnern, was passiert war. Ich will nicht mehr hier sein...ich enttäusche jeden...vielleicht sollte ich einfach abhauen, irgendwo hin, wo ich frei sein kann, von allem., dachte er.

Sam machte Madi immer Wütender. "Ja das bekommen wir, hättest du einen Freund, der soviel Geld hätte, der hätte dir Geholfen! Nur tust du leider nichts dafür um Freunde zu haben! Es ist dir egal. Das ist nun mal bei Drogen abhängigen so!" Als sie ihn hörte, wie er ihr etwas zurück Rufte, ging sie wütend zu ihm zurück und stellte sich genau vor ihm. "Oh ja, Das werde ich! Weist du eigentlich, das ich dich, Freak, vorhin fast wider sehen wollte?! Oh mein Gott, ich dachte du hättest schwerere Problem! Ich dachte du hättest kein zuhause, wo du hättest hingehen können! Ich.. Oh ja, ich bin echt Doof. Du tatest mir Leid! Ich war Nett zu dir, ich wollte dic wider sehn, damit ich dir Helfen kann.. Ach was reg ich mich auf.." Die letzten Worte sagte sie nun leiser. Jetzt wusste Madi, warum sie so war. Sie wollte niemals enttäuscht werden. jetzt wurde sie es. "Ich habe die Polizisten vorhin davon abgehalten, dir hinterher zu rennen. Sie wollten dich wahrscheinlich mit nehmen. Sie hätten das da.." Sie zeigte auf den Boden, wo das Tütchen lag. "Gefunden und du wärst dran gewesen! Ich sagte, du wärst mein freund, das wir nur streit hätten. Ich hätte sie einfach gehen lassen sollen. Sie hätten dich mit nehmen sollen.. Sie hätten das da finden sollen." Wider zeigte Madi auf den Boden, dort wo das Tütchen lag. Wahrscheinlich würde Madi in den Nächsten paar Minuten bereuen, was sie gerade gesagt hat.. Aber jetzt wahr ihr das egal.

"Ach, du denkst ich hätte keine Freunde?", fragte er nun und schaute sie an. "Und Geld bringt mir in dieser Situation leider auch nichts, aber bei euch ist das ja immer leicht gesagt. Ihr erledigt alles mit Geld...ihr kennt es nicht anders, ihr wollt es nicht anders.", meinte er nun. "Ohh...ich war in den Ferien in Hawaii...wie wundervoll, da hast du gleich fünf Freunde mehr.", fügte er noch hinzu und schüttelte spöttisch den Kopf. Wieso tat er das? Wieso konnte er nicht einfach ruhig sein. Er dachte, er mochte sie und irgendwie tat er das doch noch und selbst wenn er es nicht zugab, ihre Worte taten ihm doch etwas weh, aber davon zeigte er gar nichts. Er schaute sie nur mit leeren Augen an, als wäre er gerade jemand ganz anderes. "Du wolltest mich wiedersehen, weil du mir helfen wolltest? Mitleid oder was? Ich brauche niemanden, der nur mit mir Zeit verbringen will, weil er Mitleid mit mir hat. Abgesehen davon bin ich nicht drogenabhängig, du weißt gar nicht, was in meinem Leben abgeht und wahrscheinlich ist es auch gut so. Und schön, hättest du sie eben weiterlaufen lassen sollen und noch was, du wirst mich nie wieder sehen. Schmeiß eine Party, sei glücklich und lass mich in Ruhe!", meinte er nun, hob das Tütchen auf und steckte es wieder in seine Hosentasche. "Zumindest ist es überall besser als hier in Los Angeles oder bei mir zu Hause.", fügte er noch leise hinzu und ging an ihr vorbei.

Sie hörte sich stumm an was Sam zu ihr sagte. Sie schaute ihm dabei die ganzezeit in die Augen, sie erkannte nicht mehr das, was sie vorhin in seinen Augen gesehen hat. "Wow, Sam? Bist du das? Kannst, kannst du mich hören? Wenn ja, dann melde dich doch wider, wenn du normal bist! Okay? ich .. ich weis nicht, wenn du das gehört hast.. dann.. Melde dich, okay?" Warum war Sam jetzt so gemein zu ihr? Er tat Madi damit weh und das wusste er ganz bestimmt. "Ja, ich hatte mitleid mit dir. Aber ich hätte dich trotzdem gerne wider Gesehen. Nur verstehst du das jetzt, du verstehst garnichts.." Als er an ihr vorbei ging und sein Tütchen aufhob, schaute sie nur zu Boden und verharrte dort. Das Madi mal Sprachlos war, kam sehr selten vor, heute hatte es ein junge geschafft, den sie anfangs eigentlich Mochte. Sie dachte sich, das er es vielleicht auch verdient hätte, wenn sie ihm mit Worten weh tat, aber da fiel ihr gerade garnichts ein. ihre Augen waren ein wenig nass, aber das wischte sie sich wider weg. Sie ging ihm hinterher und hielt ihm an seinem Arm fest. "Das kanns doch jetzt nicht gewesen sein!" Sagte sie jetzt wider sauer. "Das wars jetzt oder wie? Warum warst du vorhin noch so nett? Warum hast du so ne Show abgezogen?!" Fragte sie nach und seufzte einmal.

Sam senkte seinen Blick etwas. "Anscheinend bin ich sehr normal und ich will nicht, dass jemand Mitleid mit mir hat...ich wollte nie, dass irgendjemand davon erfährt. Ich will es einfach nicht, aber ich komme nicht raus. Ich will auch niemanden damit reinziehen...es läuft gerade nicht so in meinem Leben, wie ich mir das wünsche. Das Leben ist eben nicht so.", sagte er leise und fuhr sich durch die Haare, spürte, dass er wenigstens ein kleines bisschen ruhiger wurde, hoffte, dass es auch so blieb. Er wollte sie nicht wieder so anfahren, da er sie wirklich gerne hatte. Als sie ihn schließlich festhielt, blickte er sie wieder an, entzog ihr dann jedoch seinen Arm. "Was soll ich noch machen? Du willst mit einem drogenabhängigen Freak wie mir nichts zu tun haben, ich habe es verstanden. Ich bin zu nichts zu gebrauchen, das sagt mein Dad ja auch immer gerne. Deswegen gehe ich...ganz.", sagte er schließlich und ging dann einfach weiter. Ich will nicht mehr hier sein...ich kann das einfach nicht mehr. Wenn ich weg bin, muss ich Dad nicht wiedersehen und auch die Typen nicht.

"Du hättest dich mal hören müssen. Das klang Nicht normal.." Madi wusste nicht was sie machen sollte. Sie wollte Sam nicht nochmal so aufgeregt sehen, deshalb überlegte sie sich lieber, was sie sagen sollte. Sie wollte ihm irgendwie helfen, aber wie? Wie sollte sie ihm Helfen, wenn sie nicht mal wusste, was überhaupt Los war, was wirklich los war.. "Ob dus glaubst oder nicht, in meinem Leben läuft es auch nicht immer so wie ich es will. Klar, mit Geld kann man viel lösen, aber nicht die Gefühle. Die Reichen Kids reden doch immer nur darüber, wie cool die Letzte Party war und wie viel Geld sie dafür bezahlt haben.. mich langweilt sowas. Ich versuche so oft, mit Mädchen zusammen zu sein, die nicht nur über Geld reden, für die es auch noch etwas anderes im Leben gibt.. aber bei denen.. vergiss es.." Es hatte wohl keinen sinn noch irgendwas zu erklären. "Warum denkst du, das ich nichts mehr mit dir zu tun haben will? Gut .. du bist nicht Drogen abhängig, aber was dann? Was hast du damit zu tun? Warum willst du nicht, das ich dir helfe? Oder die anderen?" Fragte sie ruhig nach. "Ich will nicht das du gehst.."

"Klar, jeder hat Probleme, das weiß ich selber, wahrscheinlich gibt es Leute, die viel mehr Probleme haben, aber...mein Problem ist doch irgendwie ein bisschen anders, als wenn jemand Liebeskummer hat." Es könnte mein Leben kosten, wenn ich es darauf anlege. Allerdings wollte er das nicht erwähen, ebenso wollte er ja selber nicht in Selbstmitleid versinken, denn genau das brachte ihm auch rein gar nichts, nur noch mehr Ärger. Sam blickte ihr nun direkt in die Augen. "Ich weiß nicht, wie du mir helfen könntest. Die Sache ist gefährlich und ich will nicht, dass irgendjemand meinetwegen in Gefahr kommt. Keiner meiner Freunde, keiner, den ich gern habe. Ich wollte nie jemanden enttäuschen, aber es passiert immer wieder.", sagte er leise und atemte einmal tief durch, ehe er seinen Blick durch die Gegend schweifen ließ. Wollte sie wirklich die ganze Geschichte wissen? Was würde sie es denn interessieren? Es wäre ihr doch bestimmt egal, was irgendwer anders für Probleme hatte. "Okay, die Kurzfassung, aber bitte sag es niemanden, bitte. Also...mein Dad ist vor ein paar Jahren arbeitslos geworden...er hatte auch nicht die Lust, sich was neues zu suchen, obwohl er etwas gefunden hätte, hat sich aber beklagt. Irgendwann hat er angefangen andauernd zu trinken...noch dazu meinen ein Jahr älteren Bruder und mich zu schlagen. Irgendwann kam mir mein Bruder so komisch vor, er war so verschlossen und war kaum noch zu Hause. Bis er mich plötzlich darauf ansprach, dass es besser wäre, wenn ich mich ihm anschließe, er hat mich irgendwie unter Druck gesetzt und jetzt verkaufe ich für irgendwelche Typen Drogen..", erzählte er leise.

Sie hörte Sam aufmerksam zu. Er erzählte, das das Gefährlich wäre und er seine Freunde nicht in Gefahr bringen wollte. Doch Madi war sich sicher, das sie ihm irgendwie helfen konnte. sie würde in Schweren Zeiten einfach für ihn da sein. Er sagte, das sie es niemanden erzählen sollte und Madi nickte kurz Stumm. Natürlich würde sie schweigen, was hätte sie davon, wenn die ein Geheimnis weiter plaudern würde? Garnichts, genau. Sie hörte ihm zu und hätte nicht gedacht, das er endlich etwas erzählen würde. "Warum hat er das gesagt? Mein Gott.. Dein Vater hat dich geschlagen?" Sie wusste das Sam kein mitleid wollte. "Und jetzt.. Schlägt er dich immer noch?" Wollte die Blonde wissen. Sie kannte sowas nicht, sie wurde nie geschlagen. Nur wenn sie mal etwas falsch gemacht hat, erhoben ihre Eltern ihre Finger und sagten, das sie das nicht machen solle. "Du musst damit aufhören.." Sagte sie.. Aber das wusste Sam Wahrscheinlich selbst. "Hast du noch Kontakt zu deinem Bruder?" Fragte sie kurz nach, ehe sie sich kurz im Park umsah.

Auf ihre Frage, ob sein Vater ihn immer noch schlug, sagte er im ersten Moment gar nichts. Er biss sich auf der Unterlippe herum und fuhr sich durch seine Haare. "Wenn ich zu falschen Zeiten zu hause bin, ja...deswegen war ich auch heute hier im Park, um nicht zu Hause zu sein, aber ich kann auch nicht andauernd zu Freunden...", erwiderte er leise und seufzte leicht. Wieso machte das sein Vater nur. Gerade er hätte sicherlich noch einen Arbeitsplatz gefunden, er war ja nicht schlecht gewesen, nur hatte er sich kein bisschen bemüht. "Ich weiß doch, dass ich damit aufhören muss, ich könnte mich dafür schlagen, dass ich es überhaupt getan habe, aber mein Bruder wirkte so...er wollte mich doch auch nur beschützen, er wollte nicht, dass Dad so etwas tut. Ich war so naiv, wegen meiner Angst vor meinem Vater.", erklärte er und blickte sie an. Er hätte nie gedacht, dass er mal mit jemanden darüber reden würde. Vor allem nicht mit ihr, wo er sie doch gar nicht so wirklich kannte und trotzdem tat es sehr gut. "Ja, habe ich noch, als ich ihm sagte, ich wolle das nicht mehr, meinte er...sie könnten ihm was antun, wenn ich mich wiedersetze, oder mir, oder meinen meinen Freunden..."

Madi hat sowas noch nie gehört, da war es doch klar, das er ihr Leid tat oder? "Wenn du möchtest.. Also, du bist bei mir immer Herzlich Willkommen." Sagte sie mit einem Ernsten Blick. Auch wenn er vielleicht Nein sagen wird, er würde es immer wissen. Auch wenn er heute Abend nicht nach hause wollte, konnte er mit zu ihr kommen. In ihrem Haus gab es viel zu viele Betten, die nicht benutz wurden. Hier im Park, würde sie ihn nicht lassen! "Er hat dir aber nicht dadurch geholfen.. Er hat dich damit nur noch mehr ins Unglück gestoßen.." Murmelte sie. Es war Schrecklich für Madi, er war in einem Kreis, aus dem er nie ungeschoren raus kam.

"Ich will euch wirklich keine Umstände machen, aber trotzdem danke.", sagte er nun darauf und lächelte etwas. Er überlegte sich, ihr kurz zu umarmen, ließ es dann allerdings bleiben, da er sie nicht bedrängen wollte, obwohl er es gerade wirklich gebrauchen könnte. Eine Umarmung konnte schon etwas verändern, aber trotzdem...er wollte es echt nicht machen, nachher würde sie noch etwas Falsches von ihm denken. "Vielleicht wäre es das beste, wenn ich mich der Polizei stelle, sage, was da abgeht. Zwar werde ich dann auch Konsequenzen tragen, aber dann hätte das wohl ein Ende.", murmelte er nun. Es wäre ihm egal, dass er Konsequenzen bekommen würde, er hätte es ja auch irgendwie verdient. Zumindest war das seine Meinung.

"Keine wider rede!" Sagte sie und konnte nun auch etwas Grinsen, da Sam es auch tat. Sie musterte ihn einige Sekunden. "Wir haben einige Bette, auf denen unbedingt mal Geschlafen werden muss. Eigentlich wollten wir sie mal vermieten, Gäste zimmer, für Leute die gerade auf der Durchreise oder so sind. Du würdest keine Umstände machen." Sagte sie und Überlegte. Zur Polizei? Die würden dich eiskalt ins Gefängnis bringen. Wenn du vielleicht Glück hast kommst du mit einer Normalen Strafe davon, aber diese Typen werden dich Jagen, so bald sie die Möglichkeit haben.." Sagte sie. Es war ein Teufelskreis, aus dem raus zu kommen, war sehr Schwer.

Sam musste etwas grinsen. "Okay okay, aber nur eine Nacht...mir ist es nicht wohl, dass ich mich immer bei irgendjemand anderen einmiste.", sagte er nun, brachte es dann über sich und umarmte sie für einen kurzen Moment. "Danke...ich meine, du kennst mich noch nicht einmal und bist trotzdem für mich da.", sagte er leise und musste langsam wieder lächeln. Irgendwie glaubte er nicht, dass sie das nur aus Mitleid tat, vielleicht mochte sie ihn ja, so rein freundschaftlich. Na ja, dann würde er allerdings immer noch für sie schwärmen. "Aber irgendwas muss ich doch tun.", flüsterte er und fuhr sich verzweifelt durch die Haare. "Ich hätte mich nie reinbringen lassen sollen, es war der größte Fehler, den ich je gemacht habe...das mit meinem Dad ist nicht einmal eine Entschuldigung dafür!" Er biss sich auf der Unterlippe herum.

Okay, sie wusste, das er diese Nacht ruhig verbringen würde, dann konnte sie das auch. "Okay" Sagte sie zufrieden. Dann wurde sie von Sam umarmte, irgendwie gefiel ihr die Umarmung sogar und schloss ihn auch in ihre Arme. "Mein Instinkt hat mir gesagt, das du jemanden brauchst. Da kam ich." Sagte sie und lachte leise. "Das war.. vielleicht eine Kurzschluss Reaktion.." Versuchte sie ihn auf zu Muntern. "Komm.. Lass uns erstmal gehen." Sagte Madi und lief neben ihm her.

/tbc: haus der Wests

"Dein Instinkt war es also?", fragte er nach und grinste etwas. Wenn es danach ging, hatte sie diesen wirklich und er war froh, dass mal jemand für ihn da war. Gut, er hätte auch zu Kayla oder Nikki oder sonst wem gehen können, aber vielleicht war es auch mal etwas schönes, wenn er in der Nähe einer anderen Person sein könnte und dann noch bei ihr, bei dem Mädchen, für welches er schwärmte. Das war doch schon etwas Besonderes. "Ja okay.", erwiderte der junge Lockenkopf dann leise auf ihre letzte Aussage und lief dann ruhig neben ihr her. Wie es bei ihr wohl sein würde? Na ja, wahrscheinlich um einiges größer als bei ihm, aber das war doch egal, Hauptsache es war gemütlich und sie fühlte sich dort wohl.

tbc. Haus der Wests